Leist - Quartierverein
Neumitglieder
Wenn Sie sich für Ihre Umgebung interessieren, miterleben oder mitgestalten wollen, dann werden Sie Leist-Mitglied – es lohnt sich!
Eintritt
Gesuche um Aufnahme in den Altenberg-Rabbental-Leist sind an das ARL-Sekretariat zu richten.
Mit der Aufnahmebestätigung erhalten Neumitglieder die ARL-Statuten und allfällige weitere Unterlagen.
Mitgliederbeiträge
- Einzelmitglieder: Fr. 25.00
- Paarmitglieder: Fr. 40.00
- Firmen/Institutionen: Fr. 60.00
Austritt
Austrittmeldungen sind auf Ende des laufenden Jahres schriftlich ans ARL-Sekretariat zu richten:
Thomas Kramer
Lerberstrasse 11
3013 Bern
Alle Anfragen können Sie einfach richten an:
info@arl-bern.ch
Vorstand
Bettina Büchi
Rabbentaltreppe 10, 3013 Bern
Ressort: Kassierin
Thomas Kramer
Lerberstrasse 11, 3013 Bern
Ressort: Sekretariat
Sibylle Matt Robert
Lerberstrasse, 3013 Bern
Ressort: Redaktion Leist-Post
Ulrich Kriech
Nischenweg 3, 3013 Bern
Ressort: Präsidium
Karin Greischberger
Lerberstrasse 35, 3013 Bern
Ressort: Veranstaltungen
Christoph Kühnhanss
Lerberstrasse 35, 3013 Bern
Ressort: Veranstaltungen
Lorenzo Conti
Altenbergstrasse 44, 3013 Bern
Ressort: Redaktion Leistpost, Homepage
Statuten
Statuten (ab HV vom 3.4.2019)
1. Der Altenberg-Rabbental-Leist ARL bezweckt als politisch und konfessionell neutraler Verein nach Art. 60-79 ZGB die Förderung gemeinnütziger, kultureller, lokaler und öffentlicher Angelegenheiten im und mit Bezug zum Quartier. Er legt besonderen Wert auf die Erhaltung der Lebensqualität, besonders in Fragen der Bauplanung, der Verkehrsplanung, der baulichen Gestaltung und der Nutzung sowie auf die Verwirklichung der Anliegen der Baugesetzgebung.
2. Die Aufnahme in den Leist erfolgt durch eine Anmeldung beim Sekretariat.
3. Der Austritt ist dem Sekretariat zu melden. Erfolgt der Austritt nach dem ersten Quartal des laufenden Jahres, bleibt der Mitgliederbeitrag geschuldet.
4. Die Geschäfte besorgt der Vorstand, bestehend aus den Funktionen Präsidium, Vizepräsidium, Sekretariat, Kassenamt und Beisitzenden. Sie sind für jeweils 3 Jahre gewählt. Für die Bearbeitung bestimmter Fragen kann der Vorstand fachtechnische Mitarbeitende beiziehen.
5. Das Präsidium leitet die Versammlungen und vertritt den Leist nach aussen. Das Sekre-tariat führt das Mitgliederverzeichnis und verfasst die Protokolle. Das Kassenamt führt die Kasse und ist für das Erstellen des Budgets verantwortlich. Das Präsidium oder das Vizepräsidium unterzeichnen rechtsverbindliche Dokumente gemeinsam oder mit einem anderen Vorstandsmitglied.
6. Der Vorstand des Leists versammelt sich so oft, als es die Geschäfte erfordern. Die Hauptversammlung findet jährlich statt. Ihre wichtigsten Geschäfte sind: Jahresbericht, Rechnung, Festsetzung des Mitgliederbeitrages, Budget und Wahlen.
7. Wahlen und Abstimmungen erfolgen je nach Beschluss der Versammlung offen oder geheim, wobei das Stimmenmehr entscheidet. Bei Gleichheit entscheidet die Stimme des Präsidiums.
8. Der Jahresbericht wird im ersten Quartal des Geschäftsjahres, das dem Kalenderjahr entspricht, erstellt.
9. Traktandierte Statutenänderungen können mit sofortiger Wirkung an der Hauptver-sammlung mit zwei Dritteln der anwesenden Mitglieder beschlossen werden.
10. Der Altenberg-Rabbental-Leist kann nach Art. 76-79 ZGB aufgelöst werden. Eine Fusi-on kann nur mit einer anderen wegen Gemeinnützigkeit oder öffentlichem Zweck von der Steuerpflicht befreiten juristischen Person mit Sitz in der Schweiz erfolgen. Im Falle einer Auflösung werden Gewinn und Kapital einer anderen wegen Gemeinnützigkeit oder öffentlichem Zweck steuerbefreiten juristischen Person mit Sitz in der Schweiz zu-gewendet.
Teilrevision, so beschlossen an der HV vom 3. April 2019
Der Altenberg- Rabbental- Leist
Leist bezeichnet in Bern spätestens seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert einen geschlossenen Freundeskreis von Männern.
Traditionelle, als Freundeskreis organisierte Leiste existieren in Bern bis heute und werden seit spätestens dem 20. Jahrhundert traditionell nach erloschenen Geschlechtern Berns benannt und führen meist auch das entsprechende Familienwappen.
Mit dem 1863 gegründeten Lorraineleist adaptierte erstmals ein Quartierverein den Begriff Leist. Viele weitere Quartier- und Gassenleiste wurden seither gegründet.
Seit der Gründung des Altenberg- Rabbental-Leistes im Jahre 1872 hat sich das Gebiet Altenberg & Rabbental von einem ländlichen, von herrschaftlichen Gütern geprägten Sonnenhang zu einem innerstädtischen Wohnquartier gewandelt.
Man kann sich fragen, was den Ausschlag zur Gründung eines eigenen Leistes im Jahr 1872 gegeben haben mag, wenn man sich die dünne Besiedlung in jener Zeit vor Augen hält.
Die Aufgaben des ARL
Als politisch und konfessionell neutraler Verein bemüht sich der ARL Altenberg-Rabbental-Leist, die Quartierinteressen zu wahren. Gemäss dem Leitbild von 1994 bedeutet dies inbesondere:
- Bei allen Massnahmen geht die Sicherheit der QuartierbewohnerInnen anderen Überlegungen vor.
- Verkehrsmassnahmen sollen in erster Linie den Quartierbewohnern dienen, unbefugter Verkehr ist fernzuhalten, Fussgängerverbindungen sind zu fördern.
- Bei Bauvorhaben ist der Vorstand bestrebt, im Dialog dahin zu wirken, dass alle baulichen Rahmenbedingungen zum Wohle der Quartierbevölkerung eingehalten werden. Der Erhaltung der Lebensqualität unseres Quartiers wird besondere Beachtung geschenkt.
Besonderen Wert legt der ARL darauf, die QuartierbewohnerInnen einander näher zu bringen. Wer den Vorteil städtischer Anonymität in unserem Quartier sucht, der kann das finden. Wem die Geborgenheit innerhalb einer bekannten Nachbarschaft wichtig ist, der wird sich an den Aktivitäten des Leistes beteiligen: Maikonzert, Sommerlaube, Räbeliechtli, Quartiersamichlaus, Adventsfenster.
Die Geschichte des ARL
Die Gründung des Altenberg-Rabbental-Leists (er hiess ursprünglich nur “Altenberg-Leist”) im Jahre 1872 war eine von Hunderten von Vereinsgründungen in der Stadt Bern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, gleichzeitig eine der ersten Leistgründungen in einem Aussenquartier (Länggass-Leist: 1865, Schosshalden-Ostring-Murifeld-Leist: 1870, Mattenhof-Leist: 1872, Marzili-Dalmazi-Leist: 1877). In den Quartier- und Gassenleisten fanden sich Vertreter des bürgerlichen Mittelstandes, besonders des Kleingewerbes, zusammen, um ihre lokalpolitischen und quartierbaulichen Interessen besser wahren zu können. Sie unterstützten aber auch sozial tätige Institutionen und hatten damit eine Ersatzfunktion für die noch weitgehend fehlende öffentliche Fürsorge.
Als unser Leist ins Leben gerufen wurde, befand sich unser Quartier in einer ersten Bauboomphase. Bis Mitte des Jahrhunderts hatten die Abhänge nördlich der Altstadt ein ausgesprochen ländliches Gepräge. Zwar waren die einstigen Rebberge in Weideland verwandelt worden; aber die schlechte Zugänglichkeit des Gebiets schloss eine dichtere Besiedelung aus. Wohl lassen sich auf alten Plänen und Ansichten einzelne herrschaftliche Villen ausmachen, standen an der Altenbergstrasse einige ältere und neuere Häuser, gab es beim Altenbergsteg ein Bad, ein Restaurant und eine Brauerei sowie bei der Untertorbrücke ein kleines Gewerbezentrum. Doch erst die Bevölkerungsentwicklung in der zweiten Jahrhunderthälfte, verbunden mit der besseren Erschliessung der nördlichen Aareseite (Nydeggbrücke 1844, „Rote Brücke“ 1858) führte zu einer ersten, die Eröffnung der Kornhausbrücke (1898) zu einer zweiten Expansionswelle Richtung Altenberg und Rabbental. In jene Zeit fallen neben den Wohnbauten auch der Botanische Garten sowie die Vorläufergebäude der heutigen Spitäler- und Alterseinrichtungen (zum Teil waren es Hotels und Pensionen) und des Kursaals.
Der Altenberg-Rabbental-Leist (ARL) unterschied sich von Anfang an (und teilweise bis heute) von den meisten andern Leisten. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten sich an der Altenbergstrasse zahlreiche Beamte und Rentner niedergelassen. Zwar gaben auch im ARL in den ersten Jahrzehnten Unternehmer und Gewerbler den Ton an, so zuvorderst der jeweilige Patron der Brauerei Gassner. Die Berufsstatistik der Leistmitglieder weist jedoch bis zum Beginn des 2. Weltkriegs auffallend viele höhere und mittlere Beamte, Berufsoffiziere, Professoren und Lehrer, Aerzte und Anwälte sowie zahlreiche Kaderleute und Angestellte von Wirtschaft und Verwaltung auf. Nur die Minderheit von ihnen verdiente das Geld im Leistgebiet; die meisten zogen in unser Quartier, weil sie hier in unmittelbarer Stadtnähe unvergleichbar sonnige, grüne und ruhige Wohnlagen für ihre Villen und Reihenhäuser, später Terrassenhäuser fanden. Und so blieb es im Grunde bis heute.
Ueber die Zeit von 1872 bis 1900 sind leider keinerlei Leist-Dokumente erhalten geblieben. Anhand der Sitzungsprotokolle ab 1901, der Berufe der seinerzeitigen Leistmitglieder sowie deren gehobenem Bildungs- und Oekonomiestatus lassen sich die damaligen Interessen und Aktivitäten des Leists jedoch unschwer vorstellen: Die – spärlichen – Leistgeschäfte wurden von einem Vorstand, bestehend aus drei honorablen älteren Herren, an einer jährlichen Sitzung vorbehandelt und von einer spärlichen Mitgliederzahl an der Hauptversammlung abgesegnet. Zu reden gaben neben den statutarischen Traktanden (Rechnung, Budget, Mitgliederbeitrag) wahrscheinlich Themen wie Verkehrserschliessung, Bauvorhaben, Abfallprobleme, unerwünschter Lärm und andere Störungen. Regelmässig wurden (bescheidene) jährliche Beiträge an die „Spysi“, den gemeinnützigen Frauenverein, das Rote Kreuz und andere Sozialwerke gesprochen. Meist funktionierte der Leist wie eine Feuerwehr: Wenn es brannte, kam der „harte Kern“ eiligst zusammen, beschloss Demarchen, machte Einsprachen, wurde bei den einschlägigen Stadtbehörden vorstellig und schlug dabei gewaltig auf die Pauke, bis wieder Ruhe einkehrte.
Die Leiste waren in ihren Anfängen reine Interessenvereinigungen. Kontaktbedürfnisse und Geselligkeit spielten eine untergeordnete Rolle. Die Mitglieder wollten mit ihrem Mitgliederbeitrag lediglich sicherstellen, dass für Ruhe, Ordnung und Sicherheit im Quartier gesorgt war. Unnötig zu sagen, dass Frauen bis zum 2. Weltkrieg im Leist kaum eine Rolle spielten.
Peter Landolf
Der Altenberg-Rabbental-Leist 1901-2001
Berns „Riviera“ im Spiegel seines Quartiervereins
Das Gebiet des ARL
Der rechtsufrige Aarehang zwischen Untertorbrücke und Lorrainebrücke bildet ein in sich geschlossenes Quartier: der ALTENBERG eher im östlichen, das RABBENTAL im westlichen Teil. Die Bezeichnung "Altenberg’"stammt wahrscheinlich aus dem lateinischen "altus mons", was "hoher Berg" bedeutet. Im Wort "Rabbental" dürfte, wenn auch etwas umstritten, aber es würde so gut passen, die Wurzel "Räben" oder "Reben" enthalten sein. Der Flurname erinnert an die frühere Nutzung dieses sonnigen Hanges als wichtiger Rebberg der Stadt Bern vom 12. bis zum 18. Jahrhundert.
Die Besiedlung des Quartiers im Laufe der Jahrhunderte ist eng verbunden mit der Lage entlang der Aare und dem Brückenbau. Um 1255 wurde die Untertorbrücke als wichtige Verbindung der jungen Stadt Richtung Osten und gegen das Oberland erstellt. Fasshaus und Gasthof Landhaus, früher eine bedeutende Fuhrhalterei, sind Zeugen alter Gewerbe in der Golaten. Die ehemalige Brauerei Gassner am anderen Ende unseres Quartiers nutzte als erster Betrieb der Stadt Bern die Kraft des Wassers für die Stromproduktion. Die intensive Überbauung setzte erst mit dem Bau der Brücken ein: 1844 Nydeggbrücke, 1856 Altenbergsteg, 1858 die rote Eisenbahnbrücke, 1896 die Kornhausbrücke, 1931 die Lorrainebrücke.
Während dieser Zeit entstanden die drei Spitäler Salem, Viktoria und Beau-Site. Wohlhabende Bürger bauten sich an der sonnigen, stadtnahen Lage ihre herrschaftlichen Wohnhäuser. Enge Strässchen entlang von hohen Stützmauern erschlossen den steilen Hang zwischen Aare und Schänzlihalde.
Die heutige Bauordnung weist den grössten Teil des Gebietes der Wohnzone und ausserdem der Aareteil-Schutzzone zu. Das Grün der Bäume, Gärten und Anlagen prägen das Erscheinungsbild unseres Quartiers. Die Spitäler Salem und Beau-Site, die Alters- und Pflegeheime Altenberg und Viktoria sind die grössten Betriebe. Auch sie profitieren von der Stadtnähe und der hervorragenden Wohnlage. Drei Gastgewerbe-Betriebe (Kursaal, Altenberg, Landhaus), verschiedene kleinere Gewerbe, Kinderkrippe, Turnhallen, Botanischer Garten, Schule für Gestaltung, Ateliers, Arztpraxen und Planungsbüros bieten vielfältige Arbeitsplätze. Hingegen fehlen Einkaufsmöglichkeiten, Volksschulen, öffentliche Verkehrsmittel. Das Quartier und seine BewohnerInnen sind stark nach aussen orientiert, sei es auf die Altstadt oder gegen das Nordquartier. Es fehlt ein eigentliches Zentrum. Wenn man sich trifft, dann auf dem Bärenplatz, auf dem Märit, auf dem Breitenrainplatz. Die ältere Generation prägt das recht spärliche Leben auf den Strassen.
Dabei wären eigentlich viele Häuser für grosse Familien konzipiert worden. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass gerade in letzter Zeit vermehrt Mütter und Väter mit Kinderwagen auf den verkehrsberuhigten Strassen unterwegs sind.